Warum du analog fotografieren (lernen) solltest

Inspiration + Motivation

Egal, ob du schon versiert mit einer Digitalkamera fotografierst oder eher der Schnappschuss-Typ am Handy bist, wenn du dich für Fotografie interessierst und dich weiterentwickeln möchtest, rate ich dir: fotografiere analog!

Ich denke, dass die analoge Fotografie dich zu einem zufriedeneren Menschen machen kann – kein Witz. Warum ich das denke und welche Vorteile es hat, analog zu fotografieren, erfährst du im Folgenden.

Analoge Fotografie vs. Digitale Fotografie

Bevor ich auf die Vorteile der filmbasierten Fotografie eingehe, möchte ich noch kurz den Hauptunterschied zwischen analoger und digitaler Fotografie beleuchten. Der größte Unterschied ist das Medium auf dem du dein Foto bannst. Bei der digitalen Fotografie hält ein Sensor dein Bild fest. Bei der analogen Fotografie ein Film. Moderne digital Kameras gleichen darüber hinaus eher Computern – mit unendlichen vielen, teils auch überflüssigen, Einstellmöglichkeiten. Analoge Kameras kommen mit einer viel einfacheren Ausstattung aus. Und das ist in meinen Augen auch der größte Vorteil analoger Fotografie – insbesondere für Anfänger:innen. Doch jetzt zu den weiteren Vorteilen. 

1. Begreifen statt verzweifeln

Eine analoge Kleinbild-Spiegelreflexkamera, zu der ich dir für den Anfang rate, ist nicht allzu schwierig zu bedienen. Siehe auch: Basics SLR – so funktioniert eine analoge Kleinbild Spiegelreflexkamera. Mit ein wenig Übung hast du sie in ein paar Wochen im Griff. Weißt, wie man einen Film einlegt, wie der ISO-Wert, die Blende und Belichtungszeit zusammenspielen und wie du sie nach deinen Vorstellungen einsetzt.

Danach beginnt der richtige Spaß, die Jagd nach deinen Motiven und die Freude, diese Motive später als Abzüge in den Händen zu halten oder als Scans bewundern zu können. Hierzu gibt es übrigens auch eine ganze Reihe auf YouTube worin ich dir die Prinzipien Schritt für Schritt erkläre.

Dein Vorteil: Danach checkst du auch jede Digitalkamera und kannst genau einschätzen, welche Einstellungen du wann am besten vornimmst.

2. Cooler Look ganz ohne Filter

Analoges Material hat einen sehr eignen Look. Kein Wunder, dass bei Instagram und Co. Filter, die verschiedene Filmlooks nachahmen, so beliebt sind.

Dein Vorteil: Analoge Fotos sind einzigartig und das ganz ohne aufwendige Nachbearbeitung.

3. Weniger ist mehr – die Magie der Einschränkung

Anstatt 100 und mehr Bilder zu machen, die du dann alle angucken und aussortieren musst, um die Besten rauszufiltern, schränkt dich die analoge Fotografie von vornherein ein. Du wählst den einen Film aus, der zur aktuellen Lichtsituation passt und auf den du gerade Lust hast. Und dann stehen dir maximal 36 Aufnahmen mit diesem Film zur Verfügung

Dein Vorteil: Du überlegst viel genauer, wie du diese Aufnahmen verwenden willst. Also welches Motiv dir so lohnend und wichtig erscheint, dass du es fotografisch festhalten musst.

4. Mehr Konzentration und verbesserter Fokus

Wir leben in einer extrem ablenkungsreichen Zeit, in der es immer schwieriger wird sich zu konzentrieren. Die Verlockung, mal eben auf’s Handy zu schauen oder nur ganz kurz im Internet zu recherchieren, um dann nach einer Stunde zu realisieren, dass wir uns mal wieder sinnlos verdaddelt haben, ist allgegenwärtig. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche 🤪.

Wenn du analog fotografierst, musst du dich gut konzentrieren, umsichtig und aufmerksam sein. Wenn es gut läuft, kommst du in einen Flow, in dem du alles andere kurzzeitig vergisst und nur noch dem Motiv in deinem Sucher Aufmerksamkeit schenkst. Eine echt beglückende Erfahrung, wie ich weiß.

Dein Vorteil: Du schulst so deine allgemeine Konzentrationsfähigkeit, was auch in anderen Bereichen hilfreich ist.

5. Kreativitätsboost

Eine analoge Kamera ist ein simples Werkzeug, vergleichbar mit einem Zeichenstift. Wenn du deine Kamera bedienen kannst, und das wirst du schnell lernen, wird sie deine Kreativität beflügeln. Denn sie steht nicht mehr zwischen dir und deiner Idee, sondern du realisierst mit ihr deine Ideen.

Dein Vorteil: Du beschäftigst dich mehr mit deinen Motiven, übst dich in Bildgestaltung und schulst deinen Blick.

6. Mut zum Unvorhersehbaren

Egal, wie gut du deine Kamera kennst und wie viel du schon analog fotografiert hast, es gibt immer wieder den Moment der Überraschung beim Abholen der fertigen Bilder bzw. beim selber Entwickeln.

Machmal liegt es daran, dass einfach ein paar Tage zwischen dem Shooting und der Entwicklung liegen und du dich nicht mehr 100% erinnerst, was du fotografiert hast. Manchmal hat der Film vielleicht auch anders reagiert oder das Motiv kommt anders heraus, als du es durch den Sucher gesehen hast.

Dein Vorteil: Du hast die Chance, dich von dir selber überraschen zu lassen und neue Ideen zu entwickeln.

Die Vorteile der analogen Fotografie nochmal zusammengefasst:

Wenn du analog fotografierst, machst du coole, einzigartige Fotos, wirst ein*e Technik-Checker*in (was dir auch bei der digitalen Fotografie helfen wird), wirst fokussierter und kreativer. Und großen Spaß macht es obendrein auch noch.

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