Asahi Pentax K1000 – die reine Lehre!

Tausende amerikanischer Studenten und Schüler können nicht irren – die Pentax K1000 ist die ultimative Kamera, wenn du wirklich Fotografieren lernen willst. Warum das so ist, erfährst du in diesem Review.

Wenn es überhaupt so etwas wie die eine Lernkamera gibt, die jedem Anfänger ans Herz gelegt werden kann, um mit ihr das Handwerk des Fotografierens zu erlernen, dann ist das die Asahi Pentax K1000. Sie taucht wirklich in allen mir bekannten Top10-Listen von analogen, anfängergeeigneten SLR´s auf. Und nachdem ich eine in der Hand hatte und mit ihr fotografieren durfte, weiß ich auch warum.

Die K1000 erblickte 1975 das Licht der Welt, wurde bis 1997 gebaut und über 2,5 Millionen mal verkauft. Damit gehört sie zu den am längsten produzierten und mit am meisten verkauften Kameras aller Zeiten. Um so erstaunlicher ist, dass sie auf dem deutschen Gebrauchtmarkt vergleichsweise seltener zu haben ist.

Um so entzückter war ich, als ich neulich das äußerst gut erhaltene Model einer Freundin ausprobieren durfte. Ausgerüstet mit einem SMC Pentax-M 1:1.7 50mm Objektiv und meinem Standard-Test-Film dem Kodak ColorPlus 200 zog ich los.
Und ich hatte echt viel Spaß!

Fotos der Pentax K 1000

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Steckbrief

Bauart:
Spiegelreflex Kamera für 35 mm Filme
Baujahr: 
1976 – 1997
Objektiv:
Pentax K-Bajonett
ASA:
20 – 3200
Verschluss:
Tuch-Schlitzverschluss, 1 – 1/1000 Sek. und Bulb
Belichtungsmesser:
TTL Messung mit leichter Mittenbetonung und direkter Kuppelung zur Blenden- und Zeiteinstellung
Fokussierung:
Manuel, Mikroprismenring
Sucher:
Nadelindex für Über- bzw. Unterbelichtungen mit + und – gekennzeichnet
Modi:
keine
Maße Gehäuse:
143 mm × 91,5 mm × 49 mm, 620 g
Batterie:
SR 44
Extras:
keine

Design, Ausstattung und Funktionen – Fotografie pur

Diese Kamera ist Fotografie pur! Ihr Body ist für die Ewigkeit gebaut – massiv und schwer, wobei er unglaublich vertrauenserweckend in der Hand liegt. Der Sucher ist groß und hell. Er hat auf der rechten Seite einen Nadelindex, der anzeigt ob das Bild mit den aktuellen Einstellungen richtig bzw. über- oder unterbelichtet wird. Ein Mikroprismenring hilft beim Fokussieren (einen Schnittbildindikator gab es nur im Sondermodel K1000 SE). Diese mechanische (die Batterie wird nur für den Belichtungsmesser benötigt), rein manuelle Kamera lenkt mit keinem Programm, keiner Halbautomatik oder sonstigem Schnickschnack vom Fotografieren ab und genau das ist das Großartige an ihr.

Um dein Bild korrekt zu belichten musst du die Zeit bzw. Blende so einstellen, dass der Nadelindex im Sucher mittig steht.

Das K-Bajonett wurde von Pentax 1975 als offener Standard für SLR’s eingeführt. Deshalb gibt es eine große Auswahl an Objektiven auch anderer Hersteller (Zenit, Exakta, Ricoh, Revueflex) für die K1000. Das SMC Pentax-M 1:1,7 50mm gilt unter Pentax-Nutzern als die schärfste Optik überhaupt. Und in der Tat, ist es eines der besten Standardobjektive, mit dem ich je fotografiert habe und meine absolute Top-Empfehlung für den Einstieg in die Welt des K-Bajonetts.

Videos zur Bedienung der K 1000

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Die Handhabung oder weniger ist mehr

Ken Rockwell schreibt über die Kamera: „The Pentax K1000 is simple. It does exactly what it needs to do, and nothing more. Exactly like Apple, simplicity is the K1000’s greatest strength. All the irrelevant foolishness that chokes fancier cameras, and especially digital cameras, never gets in the way of a great picture with the K1000. While DSLR shooters are standing there cursing at their cameras when they can’t figure out why it won’t take the picture when they press the shutter, the K1000 just keeps shooting.“

Dem kann ich mich nur anschließen. Und genau das macht die K1000 zu einer so guten Lernkamera – mit ihr erlernst du hervorragend den Zusammenhang zwischen Blende und Belichtungszeit ohne dabei das Wesentliche, die Bildkomposition aus den Augen zu verlieren.

Die K1000 hat keinen Ein- oder Ausschalter, sie ist sofort einsatzbereit, denn der Belichtungsmesser wird in dem Moment aktiviert in dem Licht durch die Linse fällt – also in dem Moment wo du die Objektivkappe abnimmst. Was im Umkehrschluss bedeutet, du solltest, um nicht unnötig Batterie zu verbrauchen, die Kappe bei Nichtgebrauch immer auf das Objektiv setzen.

Der rote Punkt zwischen Auslöser und Filmtransporthebel zeigt an, dass die Kamera gespannt ist.

Problemzonen oder das Filmeinlegen will gelernt sein

Wenn es überhaupt etwas an der K1000 auszusetzen gibt, dann ist es die Mechanik beim Filmeinlegen. Man sollte nicht zu sparsam sein und den Film im geöffneten Zustand der Kamerarückwand einmal richtig um die Spule wickeln. Denn ansonsten rutscht er gerne mal wieder aus der Spule heraus und man muss die Rückwand noch mal öffnen und ihn erneut einfädeln, was aber kein wirkliches Drama ist. Falls du nicht sicher bist, wie du einen 35 mm Film einlegst hier geht’s zur Videoanleitung.

Wenn du dich mit dem Gedanken trägst, eine K1000 zu erwerben solltet du auch darauf achten, dass auf dem Spiegelgehäuse oberhalb des PENTAX Schriftzuges auch ASAHI steht. Denn wenn das nicht der Fall ist, dann wurde diese Kamera in China gebaut und einige Metallteile durch unschönes Plastik ersetzt.

Fazit – du liebst es pur und willst es wirklich lernen – schlag zu!

Bist du auf der Suche nach einer manuell zu bedienenden, rein mechanischen SRL und du hast die Möglichkeit eine funktionstüchtige K1000 zu erwerben und diese kostet, je nach Objektiv und Zustand, nicht mehr als € 180,- dann schlag zu.